Neues Homecomputer Magazin

[GO64!, Jahrgang 2003, Nr. 4, Seite 21]

Neue Zeitschrift für Homecomputer?

(wte) Der WEKA Computerzeitschriftenverlag, ehemals „Markt & Technik“ (64er, Happy Computer) hat am Rande der diesjährigen CeBit durch einen Unternehmenssprecher verlauten lassen, dass der Verlag erwäge, wieder in den Zeitschriftenmarkt für Homecomputer einzusteigen. Die Margen im heiß umkämpften Markt für PC-Zeitungen liegen derzeit sehr niedrig, so dass man nach lukrativen Nischenmärkten gesucht habe. Fündig geworden sei man in einem Marktsegment, dass man vor Jahren wegen mangelnder Profitabilität aufgegeben hatte.

WEKA verfügt mit der "64er-CD", die halbjährlich als Beilage zur PCgo erscheint, noch immer über Kontakte zu Homecomputernutzern. Eine Marktanalyse, basierend auf einer repräsentativen Abonnentenbefragung, hat nun ergeben, dass sich die soziale Struktur der Homecomputernutzer im Laufe der Jahre gewandelt hat. "Früher waren das Computerkids mit wenig Taschengeld, heute sieht das ganz anders aus", heißt es dazu in einer Presseerklärung. Die Marktanalyse habe ergeben, dass Homecomputerbesitzer Individualisten sind und im Verhältnis zu PC-Nutzern eine höhere Bildung, eine bessere Ausbildung und eben auch ein höheres Einkommen haben. „Homecomputer, das ist Nostalgie. Man muss das mit dem Besitzer eines edlen Oldtimers vergleichen, der schraubt und bastelt daran herum, fährt zu Oldtimertreffen und präsentiert dort stolz sein geliebtes Gefährt. Beides sind Hobbys in die ohne zu zögern viel Geld gesteckt wird." WEKA sieht in den Homecomputerbenutzern „Premium-Kunden", also eine Klientel für die sich die Werbung besonders interessiert. Und hinter vorgehaltener Hand wird kolportiert: "Selbst wenn es im Homecomputerbereich nichts zu schreiben und berichten gäbe, was ja zum Glück nicht der Fall ist, müsste man was erfinden, nur um der Werbewirtschaft diesen Kundenkreis zugänglich zu machen."

Die neue Homecomputerzeitschrift, für die derzeit eine Machbarkeitsstudie erstellt wird, soll sich, nach dem vorläufigen Konzept, an alle 8-Bit-Systeme richten. Ein Schwerpunkt sei natürlich der C64 aber auch ZX81, Apple II, CPC und Atari sollen nicht zu kurz kommen. Zusätzliche Impulse und weitere Marktchancen erwartet man auch vom neuen Commodore One, der, durch die Aufmerksamkeit die sein Erscheinen in den Medien verursacht hat, als attraktiver Aufhänger für den Neuenstieg von WEKA in den Zeitschriftenmarkt für Homecomputer dienen soll.

Sollte die Ankündigung wahr werden, und mehr sein als ein Marketinggag, stünde uns eine Zeitschrift ins Haus, die neben CeVi-Artikeln Werbung für hochpreisige Champagnermarken, Edelklamotten oder Luxusautos abdrucken würde. Diese Zeitung hätte natürlich über kurz oder lang auch Auswirkungen auf die Verkaufszahlen der GO64! Deren Chefredakteur, Enno Coners, meinte dazu allerdings: "Ich glaube nicht daran, dass das wirklich was wird. Die Marktnische ist zu klein. Ich halte das alles für ein Gerücht."

Internetadressen:
WEKA: http://www.wekanet.de/
Commodore One: http://c64upgra.de/c-one/


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Erstellt von WTE, am 01. April 2003; überarbeitet am 01. April 2003