HiPS findet versteckte Demo-Parts

[GO64!, Jahrgang 2001, Nr. 4, Seite 26]
HiPS - Hidden Part Scanner


Der Hidden Part Scanner in Aktion ...

(wte) In der Version 0.14 beta wurde jetzt der "Hidden Part Scanner" (HiPS) der Demo-Scene verfügbar gemacht. Hidden Parts sind, wie der Name schon erahnen lässt, versteckte Demo-Parts, die im normalen Verlauf einer Demo nicht zu sehen sind und nur über bestimmte Manipulationen gestartet werden können. Einen kurzen Abriss über "Hidden Parts in C64 Demos" kann man im deutschsprachigen Diskettenmagazin Digital Talk #44 nachlesen. Dejuhra hat von diesem Text auch eine Kopie ins Internet gestellt [1].

Das Auffinden von Hidden Parts ist in der Regel eine sehr mühevolle Angelegenheit. Entweder man kennt die Programmierer (aber das ist gemogelt), probiert "alles mögliche" aus oder analysiert den Quelltext. Das letzte Verfahren ist sicher das aufwendigste - wenn man es von Hand tun muss! Und hier greift HiPS ein. HiPS scannt die Demo-Disk und analysiert die Datenstruktur. Das ganze passiert in atemberaubender Geschwindigkeit. Als Ergebnis liefert HiPS Hinweise darauf ob und wo ein Hidden Part auf der Disk vorliegt. Programmiert wurde dieses Meisterwerk, das das Unmögliche möglich macht, von Trackrider, dem einsamen Wolf der Demo-Scene.

Die Bedienung des Programms ist denkbar einfach: Demo Seite 1 einlegen, scannen (wenn man Glück hat, kann das Programm auch die "Credits" analysieren und gibt dann Titel und Gruppe aus),  Disk wenden und Rückseite scannen. Nach der Analyse der Daten wird das Ergebnis ausgegeben. Anschließend kann man mit der nächsten Demo-Disk weitermachen. Mit Emulatoren hat das Programm, wie erwartet, kleinere Probleme. Zumindest beim VICE ist es zwingend notwendig, die volle Floppyemulation (TrueDriveEmulation: ON) zu aktivieren.

Natürlich ist bei einer so niedrigen Versionsnummer noch kein fehlerfreies Programm zu erwarten und tatsächlich ergeben sich manchmal recht eigentümliche Scannergebnisse (z.B. beim IOC-Demo der Radbrekkjers); auch werden nicht immer alle Hidden Parts gefunden oder ein notwendiger Druck auf die SPACE-Taste beim "Turn Disk Part" wird falsch interpretiert. Weitere Tests mit "Deus Ex Machina" von Crest, "+H2k" von Plush und "Second Reality" von Smash Designs waren hingegen sehr erfolgreich.

Bewertung: Die Erkennung der Demos ist noch recht unzuverlässig, die meisten werden als "unbekannt" klassifiziert. Die Scannergebnisse sind im Einzelfall beeindruckend. Die relativ hohe Fehlerrate kann man bei einer 0.14 beta noch akzeptieren. Wie der Autor mitteilte, wird schon zur nächsten Ausgabe der GO64! mit neuen Überraschungen zu rechnen sein. Da das Programm nach einem Abbruch nicht neu gestartet werden kann, empfiehlt es sich, gleich einen größeren Demo-Bestand zu scannen und sich die Ergebnisse zu notieren.

Das Programm ist zweisprachig (deutsch/englisch) und gibt es in Versionen für den C64 und den C128. Beide können im Internet runtergeladen werden [2] sollten sich aber auch auf der Heftdiskette befinden.

[1] http://www.chscene.ch/wildmag/issue3/hidden64.htm
[2] http://www.c128.net/prg_hips.htm
[3] Quelle für Demos: http://www.c64.ch/


Download:

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Erstellt von WTE, am 1. April 2001; überarbeitet am 1.April 2001