Y2K-Bug in der GO64!

[GO64!, Jahrgang 1999, Nr. 5, Seite 4]

Y2K - Neues zum Joystick-Problem

von Reinhard Kratzberg

(wte) In der letzten GO64! hat der Artikel "Y2K: Clock-Checker testet Joysticks" bei einigen Lesern für große Aufregung gesorgt. Wir haben sogar diverse Anfragen von Versandfirmen bekommen, die noch C64-Joysticks führen und nun natürlich wissen wollen, ob sie ihren Lagerbestand teilweise in die Tonne treten müssen.

Unglücklicherweise ist gegenwärtig die im letzten Heft angegebene Internetadresse der "Application Rig Laboratories" (ApRiLab) nicht mehr gültig. Es hat wohl einen Systemcrash beim ISP (WWW-Provider) der Firma gegeben. Wir versuchen zur Zeit, die neue Homepage ausfindig zu machen. Leider können wir aus dem gleichen Grund die versprochenen Testdateien nicht auf der Heftdiskette zur Verfügung stellen.

Aber wir haben auch eine gute Nachricht: Die interne Uhr des AL1499 kann so umprogrammiert werden, dass der Chip mit dem Jahr 2000 keine Probleme hat. Dazu wird der interne Datumszähler auf das Jahr 1980 zurückgestellt.

Der AL1499 (wir wissen ja, "er sieht aus wie ein Widerstand") wird mittels des Frequenzimpulsinduktionsverfahrens programmiert. Durch hochfrequente Impulse (z.B. erzeugt von der VIA) werden induktionsvermittelt (so ähnlich wie bei einem Optokoppler - nur anders) die internen Register des AL1499 manipuliert. Es sind daher auch keine weiteren Anschlüsse (außer den beiden Ein-/Ausgängen) für die Programmierung notwendig. Das ist die ZUKUNFT der modernen Halbleiterelektronik - schnell, unkompliziert und platzsparend im Platinendesign!

Ihr glaubt mir nicht? Dann fragt doch die Ingenieure von APRILab, die können das sicher bestätigen. Und die erklären Euch sicher auch das Geheimnis um die "Nummer" des Chips (AL1499 = APRIL 1.4.99). Tja, Ihr habt es sicher alle längst gewusst: unserem CeVi kann das Jahr 2000 nichts, aber auch GAR NICHTS anhaben (und unseren Joysticks natürlich auch nicht). Und darum gibt es den AL1499 und die Firma ApRiLab und die zugehörige Internetseite auch nur in meiner Phantasie. Aber das Frequenzimpulsinduktionsverfahren zur Programmierung von modernen zweipoligen Chips, das gibt es... oder sollte das etwa auch gelogen sein?

Ich wünsche allen Lesern noch einen sonnigen MAI.


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Erstellt von WTE, am 15. Oktober 2000; überarbeitet am 15. Oktober 2000